DAX 30-Konzerne informieren über digitalen Wandel
Die Untersuchung zeigt, dass sowohl die Quantität als auch die Qualität der Berichterstattung in Bezug auf die Digitalisierung zunimmt. So stieg die Anzahl der relevanten Fundstellen in den Geschäftsberichten von 2014 bis 2016 um 30 %. Zur Vorgehensweise ist anzumerken, dass die Forscher bestimmte Key Words wie Digitalisierung, Vernetzung und Industrie 4.0 untersuchten. Demnach enthalten die Geschäftsberichte von ProSiebenSat. 1 Media, der Deutschen Telekom und Daimler besonders viele Informationen zur Digitalisierung. Diese Konzerne belegen die ersten drei Plätze in der Rangliste.
Rangliste mit wenig Aussagewert
Die Studie verfolgt einen interessanten Ansatz und zeigt, dass die digitale Transformation ein wichtiges Thema ist – und das spiegelt sich auch in den Geschäftsberichten wider. Allerdings ist die Erstellung eines Rankings kritisch zu hinterfragen. Ein gutes Bespiel ist in diesem Zusammenhang die Deutsche Börse, für die die Digitalisierung seit Jahren eine große Rolle spielt. Doch im Ranking liegt das Unternehmen weit hinten.
Allein durch die Analyse von Key Words sollte man kleine Rückschlüsse über den Digitalisierungsfortschritt eines Unternehmens ziehen. Wer in einem Geschäftsbericht viel über das Thema schreibt, ist noch lange kein Vorreiter. Und wer wenig schreibt und beispielsweise auf einen Imageteil verzichtet, nicht zwangsläufig ein digitaler Nachzügler.
In den Geschäftsberichten legen Unternehmen primär ihren Anteilseignern Rechenschaft über das abgelaufene Geschäftsjahr ab. Die Auswertung von Key Words greift zu kurz, um verlässliche Aussagen über die Qualität der Digitalisierungsstrategie zu machen. Geschäftsberichte können Hinweise liefern, aber sie sind nicht das geeignete Medium, um Digitalisierungs-Rankings zu erstellen.