So berichtet der DAX über das Geschäftsjahr 2016 (5/5): Der Lagebericht
§ 289 HGB regelt den Inhalt dieses Kapitels des Geschäftsberichts: „Im Lagebericht sind der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Kapitalgesellschaft so darzustellen, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird.“ Im Detail sind das die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren, die Entwicklung der wesentlichen Chancen und Risiken und der Prognosebericht.
Wie viel Platz nimmt dieses Kapitel im Jahr 2016 ein?
Im Durchschnitt ist das Kapitel im Geschäftsjahr 2016 circa 95 Seiten lang. Spitzenreiter ist die Deutsche Bank mit 269 Seiten. Auch Bayer räumt dem Lagebericht mit 162 Seiten überdurchschnittlich viel Platz ein. Das Schlusslicht bildet Beiersdorf mit nur 28 Seiten nach der Allianz mit 45 Seiten.
Betrachtet man das Verhältnis von der Länge des Lageberichts zum gesamten Geschäftsbericht 2016 (siehe auch Teil 1 der Serie) verwendet Linde für seinen Lagebericht rund 1/5 des gesamten Geschäftsberichts. Die Deutsche Bank und Infineon nutzen dagegen rund 50 Prozent des Geschäftsberichts für die Berichterstattung über die Lage des Konzerns.
Interessant ist der Langfristvergleich: seit der Jahrtausendwende hat sich der Umfang mehr als verdreifacht – von durchschnittlich 28 Seiten für das Geschäftsjahr 2000 auf 95 Seiten für das Jahr 2016. 2005 lag die durchschnittliche Seitenzahl bei 47 Seiten, für das Jahr 2010 waren es 84 Seiten. Bei den Extremwerten hat sich im Vergleich zu 2010 wenig geändert. Bereits für das Geschäftsjahr 2010 hatte Beiersdorf mit 39 Seiten den geringsten Umfang. Die Deutsche Bank war auch 2010 mit 139 Seiten der Spitzenreiter bei der Länge des Lageberichts.
Von Patrick Sutter